Nach Allerheiligen in Bayern

Zur traditionellen Nachallerheiligenbegehung versammelten sich die Mitglieder der Fachgruppe Friedhof im Bayerischen Gärtnerei-Verband (BGV) in Traunstein und Ruhpolding in Oberbayern.

München, 16.11.2012

Friedhof RuhpoldingMit Regenschirmen gewappnet marschierten die Friedhofsgärtner erst über den mit dem Entente-Florale-Ehrenpreis „Friedhof – grüne Oase in der Stadt“ ausgezeichneten Waldfriedhof in Traunstein und anschließend über den Berg-Friedhof in Ruhpolding.
Fachlich begleitet wurden die Begehungen durch Dr. Gerhard Richter, ehemaligen Professor für Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der die friedhofsgärtnerische Qualität, sowie den dendrologischen und kulturellen Wert der sehr unterschiedlichen Friedhöfe hervorhob. Friedhöfe seien die artenreichsten Baumstandorte in der Stadt. Dr. Richter verschwieg allerdings auch nicht das Problem, das mit den alten Bäumen einhergeht. Wenn neue Gräber in der Nähe eines solchen Baumes angelegt werden sollen, müssen oft dicke Wurzeln durchtrennt werden. Der Ruhpoldinger Friedhof sei nach seinen Worten „ein würdevoller Friedhof, geradezu ein Kulturgut“. Allein, dass die Gräber alle nach Osten ausgerichtet sind, was seit Mitte des 18. Jahrhunderts üblich war und heute praktisch nicht mehr zu finden ist, sei beeindruckend. Auf diesem Friedhof sei durch seine Lage an einem steilen Hügel alles Handarbeit, vom Ausheben der Gräber, der Bestattung bis zum Transport des Grabmals. Mit den Worten „es ist eine Ehre, dort bestattet zu sein“ drückte er aus, was viele der anwesenden Friedhofsgärtner bei der Besichtigung empfunden haben.
Höhepunkt des zweiten Veranstaltungsteils war neben der Neuheitenpräsentation dreier Bodendeckerproduzenten und einiger Verbandsinterna, der Vortrag des Österreichers Jürgen Knickmann vom Lehr- und Forschungszentrum Schönbrunn. Er präsentierte den bayerischen Friedhofsgärtnern die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit im Sichtungsgarten Königshof. Auf Wunsch österreichischer Friedhofsgärtner werden dort auf rund 100 Versuchsparzellen die unterschiedlichsten Stauden und bodendeckenden Gehölze aufgepflanzt und verglichen. „Entscheidend für die Versuchsbewertung sind die wichtigsten „Friedhofstage“ Muttertag und Allerheiligen. An diesen Tagen müssen die Versuchspflanzen ein gutes Bild abgeben, um als gut bewertet zu werden“, so Knickmann. Zusätzlich flössen in die Bewertung die Winterhärte, die Erholung nach Winterschäden und der Bedeckungsgrad in einem kurzen Zeitraum ein. Mit viel Elan und Hintergrundwissen präsentierte Diplomingenieur Knickmann den Gärtnern seine Ergebnisse, wohl wissend wie wichtig solche Erfahrungswerte für die Verwendung sind.

BGV-Vizepräsident Hermann Berchtenbreiter, selber Friedhofsgärtner in München, bedankte sich ganz herzlich bei allen Beteiligten für diese durchweg gelungene Veranstaltung. „So macht Verbandsarbeit wirklich Spaß und Sinn!“

Informationen zu den bayerischen Friedhofsgärtnern und zum Service-Angebot Dauergrabpflege erhalten Sie bei der TBF Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner mbH unter der kostenlosen Service-Rufnummer 0800 15 16 17 0.

Bilderdownload und Bildunterschriften

  • Bild 1:
    Wolfgang Fegg, Obermeister der Gartenbaugruppe Traunstein, führt die bayerischen Friedhofsgärtner über den Waldfriedhof in Traunstein
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  • Bild 2:
    Bergfriedhof Ruhpolding
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Bildquelle: TBF

Bei Abdruck bitten wir um Übersendung eines Belegexemplars.

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