Grabpflege im Wechsel der Jahreszeiten

Im Frühjahr beginnen die Friedhofsgärtner mit der ersten Wechselbepflanzung / Vielfältige Leistungen rund um das Grab.

München, 12.03.2012.

Grabpflege im Wechsel der JahreszeitenSäubern, schneiden, pflanzen, düngen, gießen: Jahr für Jahr verwandeln sich die Friedhöfe unter den emsigen Händen der Friedhofsgärtner in blühende Oasen. Jetzt im März schneiden sie Gehölze und bepflanzen die Gräber mit frischen Frühlingsboten wie Tulpen und Tausendschön, Hornveilchen und Hyazinthen.

Die jahreszeitliche Wechselbepflanzung der Gräber ist aber nur eine von vielen Aufgaben der Friedhofsgärtner. Denn der so genannte Wechselflor macht neben Bodendeckern und Rahmenbepflanzung nur einen Teil der Grabfläche aus. Die allerdings will das ganze Jahr über gepflegt sein. Das Grabbeet wird von Laub, losen Ästen und Unkraut befreit, die Pflanzen werden nach fachmännischen Gesichtspunkten geschnitten und gedüngt.

Auch das regelmäßige Gießen der Pflanzen gehört zu den Aufgaben der Friedhofsgärtner, wobei der Aspekt des Wasserbedarfs einzelner Grabpflanzen besonders wichtig ist. Er spielt eine wichtige Rolle bei der nächsten Wechselbepflanzung, wenn die Frühlingsblumen abgeräumt und durch Sommerblumen ersetzt werden. „Hierbei gilt es den Standort des Grabes zu berücksichtigen, denn manche Pflanzen eignen sich besser für sonnige, manche nur für schattige Standorte“, betont Wolfgang Kiefl, selbst Friedhofsgärtner in München und Verwaltungsratsvorsitzender der TBF Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner. Während sich Rosettenpflanzen wie die Echeverie in der Sonne wohlfühlen, bevorzugt zum Beispiel das Fleißige Lieschen einen schattigen Standort. Dort blüht es ausdauernd von Juni bis Oktober.

Dann steht auch schon die herbstliche Bepflanzung auf dem Arbeitsplan des Friedhofgärtners. Hier spielt er die ganze Bandbreite seiner Kreativität aus. Denn für ihn ist der November mit den Totengedenktagen die Hauptsaison: „In dieser Zeit werden die Gräber nicht nur herbstlich bepflanzt und geschmückt, sondern auch winterfest gemacht“, beschreibt Kiefl das Aufgabenfeld. Zum herbstlichen und winterlichen Grabschmuck gehören Grabschalen und Gestecke ebenso wie natürliche Materialien wie Steine, Holz oder Tannenzapfen, mit denen man auf verschiedene Weise Trauer und Erinnerung zum Ausdruck bringen kann.

Im Februar schließlich entfernen die Friedhofsgärtner die Winterabdeckungen und den winterlichen Grabschmuck von den Gräbern und füllen frische Erde auf. Nun ist das Grab wieder bereit für die Frühjahrsbepflanzung – und damit schließt sich der Kreis der Jahreszeiten.

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