Zeit der Erinnerung

Die Totengedenktage im November schaffen Raum und Zeit für die Erinnerung. Seit Jahrhunderten gedenken die Menschen an Allerheiligen, Allerseelen und am Totensonntag gemeinsam Ihrer Verstorbenen. Der Friedhof spielt dabei eine zentrale Rolle. Er ist Ort des Abschieds und der Trauer, vor allem aber Ort der Erinnerung. Traditionell werden in Bayern die Gräber zu den Feiertagen besonders geschmückt. Die Friedhofsgärtner legen dabei vor allem Wert auf die Verarbeitung natürlicher Materialien und die Verwendung symbolträchtiger Formen, Farben und Pflanzen.

In Herbst und Winter ein Hingucker. Verschiedene Heidesorten in Kombination mit Gräsern und Silberdraht schmücken Gräber bis weit in den Winter hinein.

München, den 22.10.2014
„Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will“. So lautet ein vielzitierter Spruch eines unbekannten Verfassers. Doch man muss sie auch pflegen, die Erinnerung. Besonderen Anlass dazu geben die Totengedenktage im November. Seine Erinnerung und die Wertschätzung und Liebe zu Verstorbenen zeigt man am einfachsten über eine liebevolle Grabgestaltung. Gerade der November mit seinen grauen Nebeltagen bietet  für das „ewige Licht“ in den Grablaternen und den festlichen Grabschmuck die passende, zurückhaltende Kulisse.


Hochsaison also für die Friedhofsgärtner in Bayern. Es gilt nicht nur Gestecke, Kränze und Gebinde zu fertigen, sondern auch die Gräber winterfest herzurichten. Neben der Herbstbepflanzung und dem Schmuck der Gräber gehört dazu zum Beispiel auch die Eindeckung mit verschiedenen Edeltannen, Moosen oder zum Beispiel Wacholderzweigen, die den Boden und damit die Bepflanzung vor dem Ausfrieren schützt und dabei noch ansprechend aussieht. Waldgestecke werden zu Allerheiligen bayernweit stark nachgefragt. Sie sind sehr gut haltbar und bestehen aus Koniferen, Efeu, Moosen, Zweigen, getrockneten Blütenständen und Zapfen.


Trends und Traditionen
„Traditionell werden bei uns in der Oberpfalz an Allerheiligen die großblütigen Deko-Chrysanthemen auf das Grab gelegt. Diese sind heuer direkt schon schwierig zu bekommen“, erklärt Ursula Gramsch von der gleichnamigen Gärtnerei aus Marktredwitz. „Auf manchen Gräbern fertigen wir auch Grababdeckungen aus Islandmoos, Streugut und immergrünen Zweigen. Die Materialien legen wir zu ornamentalen Formen, wie es auch in Unterfranken Tradition ist“ schwärmt Ursula Gramsch. Generell sei die Nachfrage aktuell nach Gestecken und Kränzen mit zierendem Beiwerk wie Kreuzen, Engeln oder Herzen am stärksten. „Auch Holz verwenden wir mittlerweile verstärkt in naturnah gestalteten Werkstücken, das gefällt den Kunden derzeit gut“ so Ursula Gramsch weiter.


Grabpflege als Service
Auch für diejenigen, die sich nicht selbst um das Grab von Angehörigen kümmern können, bieten die Friedhofsgärtner Lösungen. Vom einfachen Auftrag zum Feiertagsschmuck bis zum jahrelangen Rundum-Service, der Dauergrabpflege, bieten die bayerischen Friedhofsgärtner eine Vielfalt von Servicemöglichkeiten die die Erinnerung wach halten helfen. TBF

 

Bilder:
Bild 1: In Herbst und Winter ein Hingucker. Verschiedene Heidesorten in Kombination mit Gräsern und Silberdraht schmücken Gräber bis weit in den Winter hinein.[Download starten]

Bild 2: Alpenveilchen beleben jedes Grab im Spätsommer und können bis Allerheiligen die Fläche füllen auf der dann ein Trockengesteck das Grab schmücken soll. [Download starten]

Bild 3: Spätestens an Allerheiligen finden sich auf den meisten Gräbern in Bayern Trockengestecke aus Zweigen, Zapfen und dergleichen. Sie schmücken und schützen das Grab in der dunklen Jahreszeit.
Bildquelle: „TBF“[Download starten]

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