Naturerwachen auf dem Friedhof

Im März hält der Frühling auf den bayerischen Friedhöfen Einzug. Frisches Grün und farbenfrohe Frühjahrsblüher vertreiben das Wintergrau von den Gräbern. Bayerns Friedhofsgärtner bieten von der Pflanzenauswahl bis zur kompletten Dauergrabpflege vielfältige Angebote.

München, 14.03.2011

Naturerwachen auf dem FriedhofEndlich erwacht die Natur. Der Wechsel der Jahreszeiten ist auf dem Friedhof wie kaum an einem anderen Ort erfahrbar. Der Winterschmuck der Gräber wirkt jetzt verblasst neben dem frischen Grün, das sich hier und dort aus der Erde wagt. Auf einem symbolträchtigen Ort wie dem Friedhof , ist Grün, die Farbe der Hoffnung, ein wichtiges Element. Jetzt ist die Zeit gekommen, das Grab frühlingshaft herzurichten. Bevor die Grabstätte mit farbenfrohen Frühjahrsblühern bepflanzt werden kann, gibt es aber noch Einiges zu tun. Winterschäden gehören beseitigt, die Winterabdeckung entsorgt und das Beet sollte mit frischer Pflanzerde vorbereitet werden. Danach können wunderschöne Frühlingsblüher wie Narzissen, Hyazinthen, Bellis, Stiefmütterchen und Primeln eingepflanzt werden. Tipps und gute Ideen zur Pflege und Gestaltung gibt es in Ratgebern und in Fachmärkten. Doch vielen Angehörigen fehlt die Kraft oder die Zeit zur regelmäßigen Grabpflege. Hier kann der Profi helfen. Friedhofsgärtner sind Experten in Sachen Grabbepflanzung und –pflege. Sie tragen dazu bei mit ihrem Fachwissen die gewünschte Einmaligkeit des Verstorbenen in der Bepflanzung und der Pflegequalität darzustellen. Mit ihrem Serviceangebot Dauergrabpflege wird das Grab für den Kunden pflegefrei. Friedhofsgärtner garantieren mit ihrer Arbeit die Würde und Schönheit des Grabes als Ort der letzten Ruhe auf viele Jahre.

Der Frühling ist die Zeit des Aufbruchs und der Hoffnung. Diese Hoffnung soll sich auch auf dem Grab von Hans Genghammer wiederfinden, meint seine Frau. Margot Genghammer geht täglich auf den Friedhof und zündet die Kerze auf dem Grab ihres Mannes an, der vor drei Jahren plötzlich verstarb. Sie geht gerne auf den Friedhof. Dort hält sie stille Zwiesprache mit ihrem Mann. „Ich habe hier das Gefühl mich um ihn kümmern zu können. Ich möchte, dass Hans es immer schön hat und dass man sehen kann, dass wir ihn nicht vergessen haben“ betont sie. Seit der Boden nicht mehr gefroren ist und die Knospen der Kletterhortensie am Grabstein immer dicker werden, wartet die Rentnerin schon ungeduldig darauf die Grabstätte durch blühende Pflanzen frühlingshaft zu machen. Beim Transport der Blumen und der schweren Säcke mit Pflanzerde hilft ihr zum Glück ihre Schwiegertochter Andrea. Margot Genghammer hat einen ganzen Korb bunter Frühlingsblüher beim Gärtner erstanden: Stiefmütterchen in weiß und lila, hellblaue Vergissmeinnicht und einen Strauß leuchtend gelbe Osterglocken für die Vase. Damit das Andenken an ihren Hans für alle sichtbar aufblüht.

Schäden am Grab fachmännisch beheben

Doch beim Grab wartet zunächst eine unangenehme Überraschung. Ein Teil des Grabes ist abgesackt. Margot Genghammer ist ratlos. Schwiegertochter Andrea entdeckt ein paar Gräberreihen weiter hinten einen Friedhofsgärtner bei der Arbeit und bittet ihn um Hilfe. Christoph Trögl sieht sich den Schaden kurz an. Dass es hier mit einem Sack Erde nicht getan ist, wird schnell klar. Es waren Wühlmäuse am Werk. Herr Trögl verspricht, sich am nächsten Tag um die Wühlmäuse zu kümmern und den Senkschaden zu beheben. Die Seniorin ist erleichtert. Auch für die Pflege der Pflanzen und die Gestaltung der Frühlingsbepflanzung hat der Friedhofsgärtner viele Vorschläge und Tipps parat.

Fachkundige Hilfe annehmen

Nach dem Gespräch mit dem Friedhofsgärtner überlegt Margot Genghammer einen Teil der Arbeit am Grab dauerhaft abzugeben. Immer öfter tun ihr Rücken und Gelenke nach der Gartenarbeit weh. Das Hinknien und anschließende Wiederaufstehen wird immer beschwerlicher. Ihrer Schwiegertochter möchte sie die regelmäßige Grabpflege nicht auch noch aufbürden. Diese hat als berufstätige Mutter von zwei kleinen Kindern mit Haus und Garten schon genug zu tun. Nach kurzem Überlegen und einem weiteren Gespräch mit Friedhofsgärtner Trögl hat die resolute Rentnerin eine Entscheidung getroffen. Dauergrabpflege ist die Lösung. Mit Christoph Trögl bespricht sie, welche Pflegearbeiten er künftig übernehmen soll.
Margot Genghammer ist zufrieden mit der neuen Situation: „Jetzt kann ich die Blütenpracht und die Zeit auf dem Friedhof mehr genießen. Ich zupfe nur noch hier und da ein bisschen, wenn mir danach ist, stelle täglich eine neue Kerze auf und bringe Hans gelegentlich Blumen aus unserem Garten mit.“ Auch Schwiegertochter Andrea zeigt sich erleichtert über Margot Genghammers Entscheidung: „Ich bin froh dass sich meine Schwiegermutter Hilfe geholt hat. Es war abzusehen, dass sie die Grabpflege nicht mehr lange allein bewerkstelligen kann. Ich hätte ihr nach Kräften geholfen aber meine Zeit ist auch sehr knapp. Und dabei ist es ihr so wichtig, dass mein Schwiegervater ein schönes und gepflegtes Grab hat.“

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